Wald im Hamra Nationalpark Schweden

Der Hamra Nationalpark – Ein sehenswertes Naturidyll.

Der Hamra Nationalpark ist ein vielseitiger Lebensraum und Rückzugsgebiet. Das großflächige Moor und Sumpfgebiet mit üppiger Vegetation, umgeben von Wiesen und Wäldern und einer sanften, zurückhaltenden Hügellandschaft lassen den Park in einen traumhaften, fast verzauberten Ort erscheinen. Er befindet sich in der Gemeinde Ljusdal in Mittelschweden unweit der Orte Sjöändan und Rullbo. Tannen, Lärchen und Waldkiefern bestimmen das Bild des dichten Waldes. Niedere Sträucher, Wildgrasarten und Flechten wachsen in ihrem Schatten und bedecken große Flächen des Waldbodens. Die sich selbst überlassene Natur des Nationalparks bietet vielen Vogelarten den perfekten Naturraum mit nicht zugänglichen Rückzugsgebieten. Deshalb verwundert es uns nicht, dass der Hamra Nationalpark die höchste Bärendichte des Landes verzeichnen kann. In unserem Beitrag stellen wir dir den Nationalpark genauer vor und verraten dir, welche Wanderung du auf keinen Fall dort auslassen solltest.

Geschichte des Hamra Nationalparks

Nationalpark Hamra Wissenswertes und Tipps zu Wanderungen in Schweden 2

Während unserer ersten Schwedentour haben wir einige Nationalparks besucht. Der 1909 gegründete Hamra Nationalpark war einer von ihnen. Er ist auch einer der Nationalparks, der uns am meisten beeindruckte und von dem wir außerdem heute noch oft sprechen, wenn es um Schweden geht. Vor über 100 Jahren gegründet, war es einst der kleinste Nationalpark Schwedens. Einige Jahrzehnte später stand es dann nicht mehr gut um ihn. Genauer gesagt, sollte ihm der Nationalparkstatus aberkannt werden. Glücklicherweise gab es viele Stimmen, die gegen eine Abstufung zum Naturschutzgebiet waren und so wurde der Hamra Nationalpark 2011 großzügig erweitert, heute bietet er unzähligen Pflanzen und Tierarten ein perfektes Zuhause.

Flora und Fauna

Viele der alten und sterbenden Hölzer sind von Moos und Rentierflechten bedeckt. Häufig begegnen wir in Schwedens Moorgebieten der Krähenbeere, dem Heidekraut und auch dem Wollgras, das mit seinen großen büscheligem Wachstum stets aus der Reihe fällt. Eine Eigenschaft haben sie jedoch alle gemein, allesamt sind es Experten für Extremlebensräume, die sich optimal an die Gegebenheiten eines Moores angepasst haben.

Etwa 450 verschiedene Käferarten beherbergt die Natur des Nationalparks, der Tisch ist damit reichlich gedeckt für Schwäne, Wasseramsel, Auerhühner, Spechte, Eulen und viele andere Tiere. Zugvögel hingegen nutzen das reichhaltige Angebot an Nahrung, um wieder zu Kräften zu kommen, bevor sie ihre beschwerliche Reise fortsetzen. Falls dich Insekten und Vögel nicht sonderlich beeindrucken, gibt es im Hamra natürlich auch größere Tiere. So verwundert es nicht, dass man mit etwas Glück und Geschick Schwedens Maskottchen, den Elch, zu Gesicht bekommt oder an einem abgelegenen Wasser Biber beobachten kann. Wölfe und Luchse sind zwar weitere Bewohner dieser beeindruckenden Landschaft, jedoch eine Sichtung der sehr scheuen Tiere ist nahezu ausgeschlossen. Das beeindruckendste Tier des Hamra Nationalpark ist unserer Meinung nach der Braunbär. Die Chance, einen zu Gesicht zu bekommen, stehen gegenüber dem Luchs und Wolf wirklich gut, denn der Nationalpark hat die größte Bärendichte Schwedens. Bei uns war es zwar eine zufällige Begegnung und es war auch nur ein Junger, aber immerhin, es war ein Bär. Es ist also wichtig, dass diese Gebiet auch weiterhin ein geschützter Ort bleibt, an dem der Mensch sich nur als Gast sehen sollte.

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Der junge Braunbär oben links nahm rasch Reiß aus, als er uns bemerkte.

Alles auf einem Blick

Öffnungszeiten

Der Park ist ganzjährig geöffnet.

Adresse: Hamra Nationalpark, 820 50 Los, Sverige

Offizielle Homepage des Hamra Nationalparks

Wandern im Nationalpark

Der Hamra Nationalpark umfasst fünf Wanderungen, vier davon sind relativ kurze Rundwanderwege. Die Ausnahme stellt der zehn Kilometer lange Hamraleden Wanderweg dar. Dieser führt dich von der einen Seite des Nationalparks zur anderen. Alle Wege führen dabei durch die sehenswertesten Teile des Nationalparks. Häufig geht es über schmale Pfade, Moorstege und leicht steinige Trails. Weshalb wir dir dringend festes Schuhwerk nahelegen. Nach längeren Regenphasen ist es im übrigen möglich, dass du stellenweise Gummistiefel benötigst, um über die Bohlenwege der Sumpfgebiete zu kommen.

Unsere Top 3 Wanderungen

Hamraleden, die 10 Kilometer lange Wanderung führt durch den gesamten Park.

Myrslingan Rund, 2,6 Kilometer lange Rundwanderung führt durch das Sumpfgebiet

Urskoglingan Rund, 3,0 Kilometer lange Rundwanderung durch den alten Nationalpark

Das sollte in den Rucksack

Zeckenzange und Mückenspray
Regencape

Erste-Hilfe-Set

Fernglas

Wanderstöcke (nach eigenem Empfinden)
Trinken & Brotzeit

Offizielle Broschüre des Nationalparks

Hamra-Karte
Flyer zum Hamra Nationalpark. Bereitgestellt werden sie von der schwedischen Nationalparkbehörde. Sie liegen an fast allen Nationalparks kostenfrei aus.

Verhaltenstipp für Tierbeobachtungen

Kaum zu glauben, der Bär hat verglichen zu seinem Körper echt zierliche Öhrchen, hören kann er dich damit schon von Weitem. Versuch also nicht zu sprechen und verharre ruhig, am besten sitzend und still an einem Ort und schalte dein Handy ab! Aufdringliche Deos, Parfüm und Zigarettenrauch werden von Tieren bereits kilometerweit wahrgenommen.
Auch die Reflexion deiner Sonnenbrille kann zur Flucht der Tiere beitragen.

Rast und Grillplätze

Im Hamra Nationalpark gibt es mehrere ausgewiesenen Grillplätze.
Uns hat der auf dem Holzsteg am besten gefallen, da er eine wunderschöne Sicht über das Moorgebiet ermöglicht.
Ein perfekter Tagesabschluss an einem milden Sommerabend.

Camping im Hamra

Für Wanderer gibt es die Möglichkeit, kurzzeitig das Zelt an einem der markierten Plätze aufzuschlagen.

Übernachten im Camper

Wir standen dort zwei Tage mit unserem Van in der Nebensaison.
Der Randstreifen ist mit Vorsicht zu genießen. Da er nicht befestigt ist. Ein Umkippen ist also möglich.
Nehmt Rücksicht auf die Natur und auf andere Camper.

Das solltest du wissen

Der Hamra Nationalpark ist ganzjährig zugänglich.

An allen Eingängen sind einfache Toiletten (Plumsklo) vorhanden. Außerdem befinden sich dort einige Rastplätze mit Kaminen und bereitgestelltem Holz. Informationstafeln an den Haupteingängen helfen bei der ersten Orientierung.

2013 erhielten der Eingangsbereich den Siena-Preis, eine architektonische Auszeichnung, für Originalität, Einfachheit und Nachhaltigkeit.
Eine goldene Krone am Haupteingang symbolisiert Schwedens schönste Natur.

Das solltest du vermeiden

Hunde sind an der Leine zu führen. Der Hamra Nationalpark ist ein Rückzugsgebiet für Tiere, sehe dich dort als willkommener Gast und vermeide unnötigen Lärm. Zum Schutz der Pflanzen bleib auf den Wegen.
Rauchen bei Waldbrandgefahr ist Tabu, auch das achtlose Ablegen von Glasflaschen sollte vermieden werden, da sie
in relativ kurzer Zeit wie ein Brennglas wirken. Achtet dabei auch auf eure kleinen Naturentdecker.

Fazit

Die zwei Tage im Nationalpark vergingen für uns wie im Flug. Etwas schwermütig nehmen wir Abschied vom Nationalpark. Gern wären wir länger geblieben, doch unsere Reisezeit neigte sich dem Ende. Wir haben dort viel gelernt über die schwedische Natur. Ein Höhepunkt war sicherlich die Bärenbegegnung, von der wir noch immer begeistert berichten. Wir werden sicherlich eines Tages zurückkehren und wer weiß, vielleicht treffen wir ja den jungen Bären vom Foto noch einmal wieder.

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Anmerkung: Wir übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der auf unserem Blog bereitgestellten Informationen. Die hier veröffentlichten Beiträge dienen lediglich der Inspiration. Bitte informiert euch vor der eigenen Reise über lokale Gegebenheiten.

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